23. September 2009

Hey, das ist kein Gummi!

Lack, Gummi, Latex und Lycra - für jeden Gummika die Wortkonstellation des Bösen! Topf auf, alles rein.

Eine Trennung der einzelnen Materialien fehlt gerade bei Angeboten in Online-Auktionshäusern und Internetshops. Lack ist nicht Gummi und Lycra ebenfalls nicht.

Aber wie sieht es mit der Bezeichnung Latex und Gummi aus? Reden wir folgend immer von Latex, wenn wir den flüssigen Latex-Saft meinen und von Gummi, wenn wir ein aus Latex hergestelltes, nicht mehr flüssiges Produkt meinen. Dies kann eine Rolle Meterware sein oder aber auch ein getauchtes T-Shirt.

17. September 2009

Leder oder Gummi

Im Allgemeinen wirkt die Tatsache, dass ein Kleidungsstück aus Gummi hergestellt worden ist und nicht aus Leder, abschreckender, ja fast "perverser". Diese Tatsache ist amüsant, wenn der Ursprung des jeweiligen Stoffes -- Baum oder Tier -- betrachtet wird.

14. September 2009

GEOkompakt: Von Gummi, Lack und Leder

Im neusten GEOkompakt Heft Nr. 20 ist ein interessanter Artikel erschienen:

Von Gummi, Lack und Leder - Sexualforscher Klaus M. Beier über die Vielfalt erotischer Begierden




Der Artikel ist als Interview aufgezogen. Hier einige schöne, zum Teil bekannte Erkenntnisse aus dem Artikel:
  • Ist man Fetischist, nur, weil man Netzstrümpfe besonders erotisch findet? Nicht unbedingt.
  • Kann ein Fetischist nur in Verbindung mit seinem begehrten Objekt sexuelle Lust verspühren? Nein, auch hat er andere Ansprechbarkeiten.
  • Ist fetischistische Tendenz weithin mehr verbreitet, als gemeinhin vermutet? Ja.
  • Kann diese Neigung irgendwann abgelegt werden? Nein.
  • Ist es "pervers"? Nur, wer damit Konflikte aus anderen Lebensbereichen versucht zu lösen.
  • Das wirkliche Erleben bedeutet auch eine Entzauberung der Fantasie.
  • Kann das Ausleben zur Sucht werden und sich immer intensiver steigern? Nein, der Fetisch fährt nur auf das Maß hoch, in dem er von Anfang an vorhanden war, jedoch nicht ausgelebt wurde.
Interessant ist auch die dargestellte dreiachsigkeit der Prägung: Erste Achse für das bevorzugte Geschlecht. Zweite Achse für das bevorzugte Entwicklungsalter. Dritte Achse für die sexuelle Praktik -- hier ist auch der jeweilige Fetisch (in größten Teilen) angesiedelt.

Sehr interessant ist die Darstellung, daß die Fantasie bei der Masturbation nicht frei ist. Was beim freien Masturbieren (also ohne Ablenkung durch Medien) vorgestellt und fantasiert wird, zeigt ziemlich deutlich das vorherrschende Interesse. Man stellt sich das vor, was man am liebsten erleben möchte.

Wichtige Eckpunkte für Beziehungen:
  • Ehrlichkeit: Der Partner muss über den Fetisch bescheid wissen.
  • Akzeptanz: Der Parten muss den Fetisch tolerieren können.
  • Exklusivität: Den Fetisch nicht außerhalb der Beziehung mit Anderen ohne den Partner ausleben.

Und nun noch der abschließende Satz aus dem Artikel:
Und wir sollten uns davor hüten, die sexuellen Vorlieben eines Menschen zu bewerten.

13. September 2009

Ein im Deutschen besser verwendbares Wort für Rubberist

Seit etwas längerem bin ich auf der Suche nach einem guten, im Deutschen besser verwendbaren Wort für "Rubberist".

Der Begriff Rubberist bezeichnet sehr treffend die Gruppe der Gummi-, der "Rubber-Liebhaber". Rubberist ist phonetisch ein sehr harter Begriff -- »ich bin ein Rubberist«, »sehr viele der Rubberisten« -- es klingt sehr kräftig und einfach nicht schön. Das deutsche Wort Gummifetischist kommt sofort in den Sinn. Ein Rubberist ist aber kein Gummifetischist. Ein Rubberist muss vom Gummifetischisten getrennt betrachtet werden. Beide Begriffe beschreiben eine unterschiedliche Tiefe der Paraphilie!

Was ist also ein besseres Wort im Deutschen für Rubberist? Es sollte eine Verbindung zu Gummi und zum Wort Gummi selbst haben. Das ist schließlich das Besondere am und der erste Teil vom Wort Rubber-ist. Der Suffix -ist [Wiktionary] bezeichnet im Englischen eine Person, die ein Interesse in ein Thema zeigt, wie ein botan-ist, ein psychiatr-ist oder eben einen rubber-ist. Im Deutschen gibt es keinen solchen wohlklingenden Suffix.

Es existiert aber ein sehr wohlklingender Suffix im Japanischen. Der Suffix -ka bezeichnet in etwa jemandem, der in einem Thema zu Hause ist, wie ein Judoka [Wikipedia].

Daher mein Vorschlag: Gummika.

Es lässt sich im Deutschen wunderbar beugen: Der (männliche) Gummika, die (weibliche) Gummika, die (vielen) Gummikas. Phonetisch ist es weit entfernt vom harten Rubberist und beinhaltet das Wort Gummi in voller Länge, was bei einem auf einem Vokal endenden Wort nicht einfach ist.

Ich werde das Wort verwenden und anhand der Resonanz feststellen, ob es auch anderen gefällt.